Bei “Herz aus Altgold” handelt es sich um ein Konzept um Emotionen und Erinnerungen tragbar zu machen. Die Idee zu diesem Konzept ist langsam gewachsen. Mein erster Schritt in diese Richtung war ein „Goldrausch“ bei „Wein und Kunst“. Die Besucher wurden gebeten alten Gold und Silberschmuck, gerne auch kaputt, mitzubringen und selbst zu einem Nugget zu schmelzen. Diesen konnten sie dann – mit einer Öse versehen – als Anhänger tragen.Irgendwann später kam eine Kundin und suchte Rat zu ihrem Altgold. Sie wollte es nicht verkaufen, denn es gehörte ihrer Oma und so war es voller Erinnerungen. Aber sie konnte es nicht tragen, es war nicht ihr Geschmack. Ich erinnerte mich an den „Goldrausch“ und schlug vor einen Nugget in Herzform zu schmelzen. So entstand ein unheimlich schöner Anhänger in Herzform, in den sich die Kundin sofort verliebte.„Herz aus Altgold“ ist normalerweise ein Anhänger, der an einer Kette oder einem Band getragen werden kann, er kann aber auch als Charm an einem Sammelarmband, als Brosche oder als Schlüsselanhänger Verwendung finden. Geschmolzen aus dem eigenen altem Schmuck. Schmuckstücke – voller Emotionen und Erinnerungen – die aber nicht mehr getragen werden, sei es wegen der Form oder wegen des Zustands. Eingeschmolzen zu einem Herzanhänger aus Gold oder Silber mit glatter oder eher rauher Oberfläche, je nach Wunsch. Es ist immer noch voller Emotionen und Erinnerungen, denn es ist zweifelsfrei immer noch z.B. der Ehering der geliebten Großmutter, nur eben in einer anderen Form.
Der Ablauf ist wie folgt:
Das Material wird analysiert – um sicher zu sein, dass es auch Gold ist, so dass ich beim Schmelzen keine bösen Überraschungen erlebe. Dann arrangiere ich es auf meinem Schmelzplatz in Herzform. Mit einer Gasflamme wir alles erhitzt und geschmolzen. Mit einer feuerfesten Pinzette kann ich während des Schmelzens versuchen noch ein bisschen mehr ein Herz zu formen. Das Herz wird in Wasser abgekühlt und nach Wunsch des Kunden glänzend poliert oder eher mattiert. Wenn es Teile des Schmuckes gibt, die nicht geschmolzen werden sollen z.B. Steine oder ein bestimmter Ring, dann schmelze ich den übrigen Schmuck zum Herz und fasse dann z.B. den Stein in den Anhänger. Oder der Ring verbleibt als Rahmen aussen herum.Fast jeder hat Schmuckstücke mit besonderen Erinnerungen. Oft sind diese nicht mehr modern oder einfach zu speziell um sie zu tragen, so liegen sie in der Schmuckschatulle. “Herz aus Altgold“ gibt dem Schmuck eine neue Form, in der er wieder getragen wird, ohne die Erinnerungen zu verlieren. Dabei ist es auch sehr preiswert. Das Material ist vorhanden, lediglich meine Arbeit muss bezahlt werden. Und ein großer Teil dieser Bezahlung ist Glanz in den Augen der Kunden, wenn sie ihr neues Schmuckstück mit all den alten Erinnerungen bekommen.
Was bisher geschah:
Der erste Goldrausch fand schon 2010 statt. Im November 2014, kurz nach einem weiteren „Goldrausch“ entstand die Idee „Herz aus Altgold“ als Konzept auf meiner Website und in meiner Werkstatt den Kunden näher zu bringen. Im Februar 2016 durfte ich live ein „Herz aus Altgold“ im Fernsehen bei „Hallo Hessen“ schmelzen. Dieses wurde im Anschluss unter den Zuschauern verlost. Im gleichen Jahr habe ich mir „Herz-aus-Altgold.de“ registriert. Im Sommer 2017 wurde ich mit dem A´Design Award für das Projekt ausgezeichnet.
Nachhaltigkeit:
Die Schmuckstücke bestehen aus Altgold oder Altsilber und teilweise aus Diamanten und Edelsteinen, je nachdem was sich in den Schmuckstücken vorher befand. Das Material ist zu 100% recycled. Das ist natürlich Umweltfreundlich, denn es muss kein neues Material abgebaut werden. Alles ist schon vorhanden und in der Regel 20 und mehr Jahre alt. Und man benötigt keine Chemikalien wie sonst, wenn man Altgold und in die vorhandenen Edelmetalle aufspaltet. Ich gehe ja lediglich hin und schmelze das Gold und bringe es dann mechanisch – mit Feile und Schmirgellatte – in eine neue Form.
Herausforderung:
Die Schwierigkeit bei dem Projekt ist es, die Vorstellungen der Kunden zu erkennen und diese dann Umzusetzen. Meine Kundschaft hat ja in aller Regel keine Erfahrung mit dem Einschmelzen von Schmuck, das ist ja klar :-).Dazu ist es für mich jedesmal eine Herausforderung, einen Anhänger zu gestalten, der eine schöne Herzform besitzt, ohne dabei kitschig zu wirken.